Sommerpause im Theater. Das war ja früher für mich wie kalter Entzug. Dann kam mit dem Umzug nach Bochum die Ruhrtriennale als Überbrückungsprogramm dazu und momentan habe ich meinen Theaterkonsum so weit heruntergeschraubt, dass es schon okay war. Abgesehen natürlich von dem Ärger darüber, dass ich die letzten Aufführungen einiger Inszenierungen verpasst habe, die ich eigentlich sehen wollte. Aber jetzt überwiegt die Neugier auf die neuen Spielpläne, neue Gesichter und Ideen. Die Spielzeit 2015/2016 startet in Nordrhein-Westfalen und in vielen Häusern wird dies mit einem großen Fest bei freiem Eintritt gefeiert. Geboten wird meist ein recht breites Programm: Einblicke in Proben, Spielplanshows, Mitmachaktionen, Führungen durch Werkstätten, Kostümverkauf, Kinderbelustigung…
Dieses Wochenende geht es los…
Die Wettervorhersage für Dortmund am Samstag wird immer besser und das freut mich, denn dann werden dort die Türen des Theaters für neugierige Besucher geöffnet. Letztes Jahr war das Theaterfest ziemlich verregnet und wir haben uns sogar noch Schirme gekauft. Ich starte also den nächsten Versuch am Theater Dortmund und werde auf twitter mit #tdofest15 berichten. Vielleicht gibt es vor Ort ja auch neue Informationen zum Kandidaten des Millionenspiels, Bernhard Lotz.
Aber auch in anderen Städten ist an diesem und weiteren Tagen jede Menge los. Am 22. August wird auch am Theater Münster, Theater Bielefeld und Theater Hagen das Haus geöffnet. Wenn ihr in Münster dabei seid, haltet ab 14 Uhr Ausschau nach Hinnerk Schichta (Tanzjonglage). Im Normalfall ist er aber immer gut zu finden, entweder weil er gerade Feuer spuckt oder eine Menschentraube zu Ahs und Ohs hinreißt.
Wer direkt weiterfeiern möchte, kann am Sonntag, den 23., im Theater Bonn hinter die Kulissen schauen. Die letzten vier werden noch weiterhin auf meinen ersten Besuch warten müssen, ich freue mich aber auf ein Wiedersehen mit bekannten Gesichtern. Wobei, in der Oper Bonn war ich mal zu einem Konzert und ich fand die Saalgestaltung, sagen wir mal, gewöhnungsbedürftig. Soweit ich mich erinnere, gab es einen Teppich, indem ich fast versunken bin und mit Plastikholz vertäfelte Wände…
…und am nächsten weiter…
Am Samstag darauf starten das Grillo in Essen, das Musiktheater im Revier Gelsenkirchen und die Bühnen Wuppertal in die Saison. Besonders das MIR ist ja ein spannendes Gebäude, auch wenn beim Bau offensichtlich nicht ganz darauf geachtet wurde, ob man von einem Logenplatz aus denn auch die ganze Bühne sehen kann…Und ja, die Wuppertaler Bühnen gibt es noch!
Sonntag lädt das Schauspielhaus Bochum wieder zum Frühstück auf dem Theatervorplatz und startet dann mit dem Programm im und um das Haus herum. Ich kann dieses Mal frühestens in den Mittagsstunden dabei sein, auf meine selbstgemachte Marmelade müsst ihr morgens also verzichten. Dabei habe ich das 2013 an uns verschenkte Glas gerade neu mit Brombeermarmelade gefüllt. Verlasst euch nicht darauf, dass der Bäcker seine Filiale direkt am Schauspielhaus öffnet. Bisher hat er das nie gemacht, aber das Schauspielhaus versorgt euch mit Kaffee und Tee. Meiner Erfahrung nach kommt man mit den Tischnachbarn schnell ins Gespräch und tauscht dann schnell mitgebrachtes Essen und Tipps aus, wo welcher Programmpunkt startet.
Gleichzeitig findet der Tag der offenen Tür im Aalto-Theater Essen statt, ein weiteres nicht nur architektonisch spannendes Haus, in dem ich bisher viel zu selten war.
…und noch weiter…
Am 6. September könntet ihr mich eventuell im Theater Oberhausen treffen, hier wird am Abend auch der Oberhausener Theaterpreis verliehen. Für den Weg bis zum Rheinischen Landestheater Neuss werde ich wahrscheinlich zu faul sein….hier lohnt sich aber der Weg für Theaterbegeisternde: Wer als Abonnent einen neuen Abonnenten wirbt, bekommt eine Freikarte. Die geht dann bitte an mich, ja? 😉
Ein etwas anderes Theaterfest findet am 18. September im Theater an der Ruhr in Mülheim statt, aber es ist ja auch kein gewöhnliches Theater. Hier wird im Anschluss an die Eröffnungspremiere (Koltès‘ „Rückkehr in die Wüste“) zu den orientalischen Rhythmen von Djamel Laroussi gefeiert.
Nicht alle Theater verraten schon so ausführlich wie das Theater Münster, was wann wo passiert. Sicherlich werden einige Theater aber noch ein paar Informationen nachschieben. Falls noch mehr Kostümverkäufe angekündigt werden, sagt es mir besser nicht. Aber zum Glück passen die Sachen oft auch nicht. sonst bräuchte ich mittlerweile ein eigenes Zimmer dafür. Ich spare mir das Geld dann auch lieber für die Eintrittskarten dieser Spielzeit. Wir sehen uns im Theater!