Kleine Warnung: Wer das Spiel liebt und keinen Humor hat und/oder keine Kritik verträgt, sollte besser einen anderen Text lesen!
Spielen? Auf dem PC? Nö, wieso? Ich habe doch eine XBOX mit ordentlichen Controllern und mit dem Fernseher auch ein ganz ordentliches Display. Mein Laptop hat eine Bildschirmdiagonale von 13″ und weder die Tastatur noch die Maus (die ich mir erstmal leihen musste) empfinde ich als geeignete Steuerung, wenn die ‚Action‘ über „Die Sims“ hinausgeht.
Und dann kam der Hype um „Diablo 3“ von Blizzard. Schon vor Monaten konnten es einige Leute aus meinem Bekanntenkreis kaum noch erwarten, dass das Spiel endlich herauskommt. Da dem Spiel ja Codes beiliegen, mit denen man Freunde „anfixen“ kann, habe ich es dann also heruntergeladen und installiert. Bereits am nächsten Tag [sic!] konnte ich dann loslegen. Meine Barbarin begab sich in den Kampf.
Die Eingangsszene hat mich sehr positiv überrascht. Hatte nicht jemand behauptet, an der Grafik hätte sich nichts getan? Ich meine, ich habe keine Ahnung wie die Vorgänger aussahen, aber das war doch wirklich mal ein Hingucker. Und dann begann das Spiel. Vorbei war es mit der tollen Grafik. Es ist ja schon alles erkennbar, aber irgendwie fühlte ich mich stark an Loom auf dem 486er erinnert (Ich habe gerade gesehen, dass es das bei Steam gibt, großartig! Oder eben auch nur eine Kindheitserinnerung, die der heutigen Realität nicht standhält…).
Ich hatte ein bisschen Angst, dass ich mir direkt 42 Tastenkombinationen merken muss und im ersten Kampf gnadenlos abgemurkst werde. Ich habe ja keinen der Vorgänger gespielt und bin mit solchen Spielen auf dem PC wie gesagt nicht vertraut. Aber ich kam sofort gut mit der Steuerung zurecht. Es wird ja alles erklärt und so viel Auswahl hat man ja am Anfang auch noch nicht. Ich fand es immer hilfreich, dass beim Spielen auch teilweise die Tastenbelegung angezeigt wird.
Natürlich kam der Punkt an dem ich getötet wurde und genervt war. Ich liebe es einfach, wenn ich speichern kann, wann ich will und nicht wenn das Spiel es mir gerade erlaubt. Die Uhrzeitanzeige ist ja sehr praktisch und bei solchen Spielen auch sinnvoll, aber wenn ich dann denke: „Ach, schon so spät. Ich muss weg!“ ist es schade, dass ich nach dem Neustart einiges wiederholen muss. Leider bekam ich auch selten die Gelegenheit dazu, denn der Server war ja ständig voll. Es ist ja nett, dass man die Möglichkeit hat, mit anderen zusammen online zu spielen aber dieser Onlinezwang ging mir schon sehr auf die Nerven. Vielleicht hat sich die Lage ja mittlerweile entspannt, aber das ist wirklich ein dicker Minuspunkt. So saß ich internetlos im Zug und konnte meine latente Sucht nicht befriedigen. Soweit ich es über twitter verfolgen konnte, wurde beim Zugang auch nicht zwischen Testern und Käufern unterschieden. Wenn ich 60 Euro für ein Spiel bezahle, möchte ich es spielen, wann (und ja, auch wo) ich will.
Sobald das Spiel lief war ich (abgesehen von den Speicherpunkten) zufrieden. Ich habe in meiner Welt gewütet, gemetzelt, Gold gesammelt, Rüstungsteile und Waffen gekauft und geschmiedet. Und mich darüber geärgert, dass ich so wenig Zeug tragen kann. Sich ständig zu einer Truhe oder einem Händler zu teleportieren fand ich nicht so spannend. Aber besonders am Anfang will man ja erstmal sammeln, sammeln und sammeln. Man weiß ja nie, was man sonst verpassen könnte.
Ich hatte mich gerade ganz gut eingelebt, als ich dem Skelettkönig entgegentrat und somit das Ende der Testphase erreichte. Natürlich hätte ich jetzt einen anderen Charakter starten können um alles noch mal, nur anders spielen zu können, aber wegen der Serverprobleme hatte ich keine Lust darauf. Also habe ich alle Zelte in dieser virtuellen Welt abgebrochen und das Spiel wieder gelöscht. Ich hatte meinen Spaß aber für mich stand fest, dass ich nicht bereit bin, den derzeitigen Preis für das Spiel zu bezahlen um es auf dem PC zu spielen. Die Sprecherliste (u.a. mit Bodo Wolf, Jürgen und Tobias Kluckert) sind für mich als Hörspielfreundin noch ein Pluspunkt.
Fazit: Wenn Diablo 3 eines Tages doch noch für die XBOX erscheint, könnten wir Freunde werden.