Stefan Nink hat den Hauptcharakter seines ersten Romanes in Freitags in der Faulen Kobra wieder auf Reisen geschickt. Dank Lovelybooks-Leserunde durfte ich wieder mit. Hier folgt nun endlich meine Rezension.
Als das Buch mit der Post ankam, war ich schon begeistert vom Umschlag: wieder eine leuchtende Farbe und mit einer leichten Prägung. Aber dieser Fleck oben links hat mir einige Schrecken eingejagt, wenn ich das Buch in die Hand genommen habe. Doch er ist nur gedruckt und es kommt ja auf den Inhalt an und das vorweg: das Lesen lohnt sich!
Was vor Freitags in der Faulen Kobra geschah
Es beginnt gewohnt rätselhaft, zuerst mit einem Mord, dann mit einer Auktion. Dann geht die Geschichte in Indien los, wo unsere „Helden“ ihr erstes Abenteuer beendet hatten.
Stefan Nink bezeichnet Freitags in der Faulen Kobra übrigens ausdrücklich als Folgeband und nicht als Fortsetzung. Man kann es lesen, ohne den „Fetten Hecht“ zu kennen. Im ersten Kapitel wird die Vorgeschichte zusammengefasst – aber glaubt mir, es macht mehr Spaß, das ganze Buch zu lesen. Wer wie ich weiß, was passiert ist, wird durch diesen und weitere Rückgriffe nicht gestört. Ich empfand es eher als Gedächtnisstütze, Wipperfürths Geiz und seine vielseitigen Interessen hatte ich zum Beispiel schon verdrängt.
Eine neue Aufgabe
Hardhawallardha Singh (den Namen würde ich gerne mal in einer Lesung hören…) heißt der Maharadscha bei dem unsere Freunde gerade kostenlos Urlaub machen dürfen. Dieser hat von seinen Vorfahren den Rüssel einer Ganeshastatue geerbt. Sie galt als der Grund für das Glück seiner Vorfahren. Da eine Prophezeiung aber davor warnte, dass sie in den falschen Händen Zerstörung bringe, wurde sie geteilt. Der Rüssel verblieb in der Schatzkammer der Familie, die beiden anderen Teilen wurde James Cook höchstpersönlich übergeben, damit er sie an sicheren Orten verstecke. Es kommt, wie es kommen musste: Der Rüssel wird geklaut und wer sonst sollte sich nun auf die Suche machen als Siebeneisen? Zum Vergleich: Die Suche nach ein paar rund um den Globus verteilten Verwandten hat ihn an den Rande des Wahnsinns getrieben…
Indien statt Oer-Erkenschwick
Wipperfürth und Schatten tauschen die Kneipe in Oer-Erkenschwick gegen ein Teehaus ein und einiges läuft nach dem gleichen Schema wie im ersten Roman. Im Vergleich schneidet das Teehaus bei mir aber schlechter ab, mir fehlt Walburga! Auch sonst passiert hier nicht so viel. Immerhin gibt es dort freies WLAN und Wipperfürth kann nun per Whats App kommunizieren.
Gewohnt gut
Für Siebeneisen ist die Zeit in Indien dann vorbei und er kommt wieder viel herum: Tonga, Neuseeland, Kapstadt, Hawaii, Kanada, England…Stefan Nink beschreibt diese Ort wieder so plastisch, da braucht man fast nicht mehr ins Flugzeug steigen. Wie gut, dass er als Reisejournalist weiß, wovon er schreibt. Und auch was die Geschichten angeht: sie sind teilweise so überdreht, da muss mindestens ein wahrer Korn drinstecken! Das gilt natürlich auch für die verschollenen Aufzeichnungen von William Bligh, aus den Jahren bevor auf der Bounty gegen ihn gemeutert wurde. Insgesamt liefert Stefan Nink wieder beste Unterhaltung mit wunderbaren Schauplätzen und Handlungssträngen, die rückblickend wieder ein Ganzes ergeben.
Ich fand Freitags in der Faulen Kobra weniger lustig als den Vorgänger, aber deswegen nicht weniger gut. Die Charaktere sind mir schließlich doch ans Herz gewachsen und ich konnte bei diesem Abenteuer wieder richtig mitfiebern.
Was ich übrigens auch empfehlen kann: Stefan Ninks Facebookseite verfolgen, seinen Blog abonnieren und sich mit ihm auf Twitter zu vernetzen.
Die Originalausgabe von Freitags in der Faulen Kobra erschien als Paperback, Klappenbroschur, am 17.03.2014 für € 14,99 bei Limes (Random House). Mittlerweile gibt es die Taschenbuchausgabe für 9,99 € bei Blanvalet und natürlich ein eBook.