Am Montag hatte sich ja herausgestellt, dass man den vorgeschlagenen Routen der Metropole Ruhr nur bedingt trauen kann. (Wieso, weshalb, warum? Hier nachlesen.) Auf der Suche nach weiteren Strecken landete ich auf der Seite Wanderwege NRW. Hier kann man Strecken nach Regionen oder Länge aussuchen. Je nach Ausschilderung wird die Streckenführung mehr oder weniger ausführlich beschrieben. Neben Kartenausschnitten und Höhenprofilen gibt es Fotos von den Strecken und Besucher können Kommentare hinterlassen. Außerdem wird der Startpunkt genau angegeben und die Strecken lassen sich hier als gpx und kml-Datei herunterladen.
Wir wählten „Bachtäler und die Ruhr bei Mülheim“ und wie sich herausstellte, war das eine gute Entscheidung. Wir landeten mit unserem Navi zwar zunächst nicht am Naturfreundehaus (das Schild kann man nur aus der Richtung sehen, aus der wir nicht kamen…), sondern an einer Baumschule, aber der Fehler war schnell korrigiert. Es regnete noch, als wir das Auto verließen und deswegen entschieden wir uns, die Strecke im Uhrzeigersinn zu laufen. So kommt man schneller an die Ruhr und wenn das Wetter nicht besser geworden wäre, hätten wir nach dem Stück an der Ruhr (Leinpfad) den Rückweg angetreten.
Los ging es über die Kreuzung an der Hauptstraße und dann durch eine Wohnsiedlung. Wir wollten da nicht wohnen, aber zum durchgehen war es okay. Dann geht es aber recht schnell über einen Feldweg entlang am Zaun des Flughafens. Hier wachsen Brombeeren ohne Ende! Vielleicht haben die uns abgelenkt, auf jeden Fall sind wir kurz von der eigentlichen Route abgekommen. Die hätte uns wohl hinter dem Haus hergeführt, das wir dann von vorne sahen. Wir haben kurz gezögert, ob wir nicht einfach bei dem Café einkehren, den Hofladen leerkaufen und dann zurück zum Auto gehen. Nein, uns hat ja doch etwas der Ehrgeiz gepackt und ich wollte ja unbedingt zur Ruhr. Auf asphaltierten Straßen läuft man zwischen Feldern und man muss sich schon fast öfter mal zwicken und in Erinnerung bringen:
Ich bin in Mülheim!
Es geht dann etwas schwungvoll (also bergauf und bergab) und nach dem Überqueren der Mendener Straße ist man dann ganz schnell an der Ruhr. Herrlich. Den Leinpfad, von dem wir jetzt ein Teil abliefen, müssen wir wohl noch mal komplett laufen. Schöner könnte es nur noch sein, wenn man immer einen ungehinderten Blick auf das Wasser hätte, aber es sind ja nicht nur Bäume ‚im Weg‘ aber auch Brombeeren…
Wir haben uns dann auch erst ein paar Meter später als vorgesehen von der Ruhr verabschiedet und sind dann über den Schultenberg gelaufen. Dann ging es auf dem Ruhrhöhenweg weiter und in den Wald (Witthausbusch) hinein. Nach einem kurzen Stück Straße geht es in den nächsten Wald und so richtig kommt man auch bis zum Ende der Strecke nicht mehr heraus. Kilometerlange Waldwege, das war genau nach unserem Geschmack. Es ging zwar auch mal steiler bergauf, aber das war uns hier egal. Auf den letzten Metern waren wir uns nicht sicher, ob wir am Maisfeld oder auf der Straße gehen sollten, die nur zwei Meter entfernt liegt. Schöner war es am Feld und angekommen sind wir auch.
Eine wirklich schöne Strecke, der ich höchstens einen Punktabzug geben könnte, weil man einmal kurz an einer größeren Kreuzung steht. Die Aufstiege sind gut zu schaffen und ich kann die Strecke wirklich empfehlen. Und Mülheim bleibt für mich die krasseste Stadt im Ruhrgebiet.
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