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Buchtipp: Bitte sagen Sie jetzt nichts (Loriot)

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Auch wenn er nach eigener Aussage Interviews nicht mochte, hat Loriot im Laufe seines Lebens so einige Fragen von Journalisten beantwortet. Einige davon sind in dem Buch “Bitte sagen Sie jetzt nichts” nachzulesen.

In dem Buch finden sich Gespräche und Interviews aus den Jahren 1968-2009. Das sind rund vierzig Jahre Lebenszeit und vor allen Dingen auch Geschichte. Hier erfährt man nicht nur, wie die Knollennasenmännchen zu eben diesen wurden. Was dieses Buch lesenswert macht, sind die kleinen Erzählungen, die den gelernten Maler und Grafiker auch von seiner nachdenklichen Seite zeige. Dazu zählt zum Beispiel seine Schilderung der Reichsprogromnacht. Wer das Buch kauft, sollte also nicht einen Witz nach dem anderen erwarten. Aber Loriot wäre nicht Loriot, wenn er die Leser nicht zumindest zum Schmunzeln bringen könnte. Ich hatte beim Lesen einiger Sätze immer wieder Szenen aus Filmen von Loriot und Evelyn Hamann vor Augen. Einer der besten Texte im Buch war für mich die Beantwortung des Küchen-Fragebogens von Wolfram Siebeck.

Texte wie diese machen das Buch wirklich lesenswert. Leider kommt es bei den Gesprächen zu einigen Wiederholungen. Das liegt einerseits an den oft gleichen Fragen. Andererseits hätten diese vermieden werden können, da am Ende des Buches gesondert darauf hingewiesen wird, dass Gespräche für den Abdruck teilweise gekürzt wurden. Wenn man nur ab und zu in dem Buch liest, fällt dieser kleine Fehler aber nicht groß ins Gewicht. Wer sich einen kurzweiligen Überblick über das Leben und Werk Loriots verschaffen möchte, liegt mit diesem Buch richtig.

Loriot: Bitte sagen Sie jetzt nichts. Herausgegeben von Daniel Kampa, Daniel Keel. Diogenes Verlag, 256 Seiten, 21,90 €.

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